Recycling-Champion Stahl: Wie Verpackungsstahl Maßstäbe setzt

Die europäische Verpackungsstahlindustrie erreicht mit bis zu 91 % Recyclingrate Spitzenwerte und setzt auf vollständige Recycelbarkeit ohne Qualitätsverlust. Stahlverpackungen sind effizient sortierbar und tragen erheblich zur CO2-Reduktion bei.

Recycling-Champion Stahl: Wie Verpackungsstahl Maßstäbe setzt

Die europäische Verpackungsstahlindustrie verfolgt seit Jahrzehnten das Ziel, sichere und effiziente Verpackungslösungen für Lebensmittel und andere Produkte auf verantwortungsvolle Weise zu gewährleisten. Ein zentraler Pfeiler dieser Bemühungen ist die kontinuierliche Steigerung der Recyclingraten von Stahlverpackungen in ganz Europa. Stahl nimmt hier eine Sonderstellung ein, denn es ist das weltweit am häufigsten recycelte Verpackungsmaterial. Im Jahr 2022 lag die durchschnittliche Recyclingrate in der EU bereits bei beachtlichen 80,5 Prozent, wobei Deutschland mit 91,0 Prozent im Jahr 2023 sogar noch höhere Werte erreichte.

Die neue europäische Verpackungsverordnung PPWR, deren Bestimmungen ab August 2026 EU-weit gelten, markiert einen Wendepunkt in der Herstellung und Verwendung von Verpackungen. Ihr Kernziel ist die signifikante Reduzierung der Umweltauswirkungen von Verpackungen durch die Förderung von Recyclingfähigkeit und die Minimierung von Verpackungsabfällen. Für Verbraucher bedeutet dies konkret, dass zukünftig im Supermarkt vorwiegend Verpackungen zu finden sein werden, die zu über 80 Prozent recyclingfähig sind – ein klarer Gewinn für die Umwelt.

Die Besonderheiten des Stahlrecyclings

Die Herstellung von Verpackungsstahl zeichnet sich durch besondere Merkmale aus, die seine Nachhaltigkeit und Effizienz im Materialkreislauf unterstreichen:

  • Vollständige Recycelbarkeit und Rohstoffsubstitution: Stahl ist zu 100 % recycelbar und ersetzt in der Stahlproduktion Primärrohstoffe, wodurch Stahlwerke de facto Recyclinganlagen sind und somit signifikant zur Reduktion von CO2-Emissionen beitragen.
  • Schnelle Rückführung und einfache Sortierung: Stahlverpackungen, insbesondere Weißblech, weisen kurze Umlaufzeiten auf und können aufgrund ihrer magnetischen Eigenschaften in der gut etablierten europäischen Sammelinfrastruktur leicht und effizient sortiert werden.
  • Sicherung des Materialkreislaufs auch bei Fehlentsorgung: Selbst bei unsachgemäßer Entsorgung in den Restmüll bleibt der Stahl für das Recycling erhalten, da er in Müllverbrennungsanlagen nicht verbrennt und als Stahlschrott zurückgewonnen wird.

Permanentes Material für Multirecycling

Verpackungsstahl ist ein sogenanntes "permanentes Material", das ohne Qualitätsverlust immer wieder recycelt werden kann. Diese Eigenschaft macht ihn zum idealen Werkstoff für das Multirecycling. Die europäische Verpackungsstahlindustrie hat daher einen ganzheitlichen Ansatz zur Definition des Recycled Content von Weißblechverpackungen entwickelt.

Dieser Ansatz berücksichtigt die gesamte für Verpackungsanwendungen verwendete Stahlmenge sowie den daraus resultierenden Post-Consumer-Verpackungsschrott in einem europaweiten Netzwerk von Stahlwerken und Schrotthändlern. Die Berechnung des durchschnittlichen Recyclinganteils für Verpackungsstahl in der EU über einen Zeitraum von fünf Jahren (2018-2022) ergab einen Wert von 67,0 Prozent. Diese Methodik wurde vom Institut CE Delft zertifiziert und von der Europäischen Kommission validiert, was die Glaubwürdigkeit und Relevanz dieser Zahl unterstreicht.