Nachhaltigkeit im Fokus: Weißblech als Recycling-Champion
Es kann nahezu vollständig recycelt und in hochwertige Stahlprodukte umgewandelt werden, was signifikante Einsparungen an CO2-Emissionen ermöglicht. Die Recyclingquote von Verpackungs-materialien, die regelmäßig vom Umweltbundesamt (UBA) ermittelt wird, verdeutlicht, dass Weißblech in Deutschland seit Jahren an der Spitze steht. In den vergangenen Jahren erreichte Weißblech in Deutschland eine Recyclingquote von deutlich über 90 Prozent. Dies ist auch im internationalen Vergleich ein sehr beeindruckender Wert, wie eine Untersuchung der Branchenorga-nisation Metal Packaging Europe (Link) zeigt.
Die neue EU-Verpackungsverordnung PPWR strebt an, die Umweltauswirkungen von Verpackungen noch weiter zu verringern. Eine der zentralen Anforderungen ist, dass bis 2030 sämtliche Verpackungen in der EU recycelbar sein müssen. Um dies zu erreichen, sind Unternehmen, einschließlich Online-Händler, dazu verpflichtet, ihre Verpackungsdesigns und Materialwahl so zu gestalten, dass Recycling und Wiederverwendung verbessert werden. Wichtige Maßnahmen umfassen die Förderung der Kreislaufwirtschaft, die Verringerung des Verpackungsgewichts und die Erfüllung der erweiterten Herstellerverantwortung. Unternehmen werden dazu angehalten, unnötige Verpackungen zu eliminieren und wo möglich, auf Mehrwegverpackungen zurückzugreifen. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass Verpackungen leicht recycelbar sind und weniger Abfall entsteht.
Diese hohen Anforderungen erfüllt Weißblech bereits heute. Neben der hohen Recylingquote sticht vor allem aber auch die Effizienz beim Herstellungsprozess hervor: So bietet der deutsche Marktführer thyssenkrupp Rasselstein Weißblech aus CO2-reduziertem bluemint® Steel an, für dessen Herstellung alternative Einsatzstoffe verwendet werden. Dies vermindert vor allem den Einsatz von Kohle für den Reduktionprozess im Hochofen. Das Ergebnis ist eine reale Verminderung der CO2-Emissionen, wobei sich der erzeugte Stahl von seinen Materialeigenschaften nicht von herkömmlichem Stahl unterscheidet.
Mehrere Hundert Millionen Tonnen Abfall in Deutschland im Jahr
Jährlich fallen laut dem Bundesumweltministerium „Abfallwirtschaft in Deutschland 2023 | Fakten, Daten, Grafiken“ (Link) rund 340 Millionen Tonnen Abfälle an. Ein besonders drängendes Problem stellt der Verpackungsmüll dar. Deutschland produziert mit Abstand die größte Menge an Verpackungsmüll in der EU. Im Jahr 2021 belief sich das Aufkommen auf rund 19,7 Millionen Tonnen, was einem Pro-Kopf-Wert von etwa 237 Kilogramm entspricht. Damit liegt Deutschland deutlich über dem EU-Durchschnitt von knapp 189 Kilogramm und belegt im EU-Vergleich den zweiten Platz hinter Irland mit 246 Kilogramm pro Kopf.
Bei diesen riesigen Mengen ist es umso erfreulicher, dass zumindest der Anteil des Recyclings in allen Bereichen kontinuierlich steigt, wenngleich einige Materialien deutlich hinterherhinken. Laut der Zentrale Stelle Verpackungsregister und dem Bundesumweltamt (Link) stellen sich die Verwertungsquoten in 2022 für ausgewählte Stoffe wie folgt dar:
- Papier, Pappe, Karton (PPK): 93,9 Prozent
- Glas: 81,4 Prozent
- Kunststoffe werkstofflich: 67,5 Prozent
- Eisenmetalle (Weißblech etc.): 95 Prozent
- Getränkekartonverpackungen: 64,8 Prozent
- Sonstige Verbundverpackungen: 64,1 Prozent
Die Bedeutung des Recyclings bei Weißblech wird sogar weiter steigen, schließlich ist der Kreislauf der Wiederverwertbarkeit bei diesem Material unendlich. Weißblech kann beliebig oft recycelt werden, ohne dass sich die Qualität reduziert oder sonstige Einbußen zu verzeichnen sind. Der hohe Grad der Nachhaltigkeit bietet gute Voraussetzungen, den heute noch allgegenwärtigen Kunststoff sukzessive verdrängen zu können. Dieser wird immer stärker zu einer Belastung unserer Umwelt und unserer Meere. Es gibt, wie das Beispiel der neuentwickelten Weißblechkartusche zeigt, immer mehr Anwendungsbereiche für nachhaltigere Materialien. Sie kombiniert eine nahezu 100-prozentige Recycelbarkeit mit CO2-reduzierten Herstellungsprozessen und präsentiert sich als umweltfreundliche Alternative zu konventionellen, kunststoffbasierten Kartuschen.
Im nächsten Beitrag unserer Reihe blicken wir auf die Entwicklung des Weltmarkts für Verpackungen bis zum Ende dieses Jahrzehnts. Insbesondere für Verpackungen aus Metall werden signifikante Umsatzsteigerungen vorhergesagt – und dies in allen Teilen der Welt.
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